Rechenmaschine mit fließendem Zehnerübertrag

Konstruiert und fotografiert von Thomas Püttmann (geometer).
Hochgeladen am 26.1.2015, 18:34 von geometer.  1 / 1

Ein Video findet sich unter http://youtu.be/9a_us8rMczw. Details werden in ft:pedia 1/2015 beschrieben.

robvanbaal (26.1.2015, 23:12:32)

Wow, das Video geht so spät am Abend nicht in einmal rein in mein Kopf. Morgen das Video noch Mal anschauen… Sehr interssant!

H.A.R.R.Y. (27.1.2015, 11:03:23)

Was hast Du denn da in die Löcher der Gelenkklauen (38446) gesteckt? Abgepetzte Nägel?

geometer (27.1.2015, 12:29:33)

Hallo Harry,

das sind 27mm lange Zahnstocherabschnitte, die ich an den Enden mit einer Flachzange ein ganz kleines bisschen flach gequetscht habe. So lassen sie sich sehr schnell setzen und wieder löschen. Die Geschwindigkeit ist wichtig, denn man stellt damit ja Zahlen zwischen 00 und 99 ein. Zuerst hatte ich Drahtstifte verwendet - das sieht natürlich technischer aus.

Viele Grüße

Thomas

laserman (27.1.2015, 18:16:37)

Halli Hallo,

Sensationell !! Da muß man sich aber schon verdammt gut mit der Materia auskennen…

welche Spezial-Zahnräder würden denn benötigt werden, damit die Anzeige nicht auch mal zwischen 2 Zahlen steht?

Ich glaube im Video ist das beschrieben an der Stelle 7:43 (40° Shift).

Viele Grüße, Andreas.

geometer (27.1.2015, 23:36:04)

Hallo Andreas,

mein Planetengetriebe liefert einen fließenden Zehnerübertrag. So etwas wurde zuerst von Tschebyscheff im Jahr 1876 gebaut. Vorher fanden die Zehnerüberträge mittels Zahnrädern mit einem Zahn (Schickard) oder Klinken (Pascal) statt. Stefan Falks Zählwerk aus ft:pedia 1/2012 macht das auch so, allerdings kann man dort die Stellen nicht einzeln verstellen: Der Einzahn ist gerade etwas zu lang und so würde das Verstellen einer Stelle auf die vorigen zurückwirken. Wenn so ein Zählwerk von 9999 auf 10000 springt, wird mindestens das vierfache Drehmoment benötigt, wie das, das für das Weiterschalten einer Ziffer benötigt wird. Damit sollte klar sein, dass diese Art des Übertrags extrem schwierig bei mehreren Stellen wird. Wer sich an die alten Zählwerke in Cassettenrekordern und Tonbandgeräten erinnert, weiss, dass diese nicht mehr als fünf Stellen hatten. Der fließende Übertrag hat den Vorteil, dass man theoretisch unendlich viele Stellen haben kann. Das Drehmoment, dass dafür benötigt wird ist nur das 1,11111…. fache des Drehmoments für das Verstellen einer Stelle. Außerdem funktioniert es gleichermaßen vorwärts (addieren) wie rückwärts, was zum Beispiel bei dem Übertrag in der Pascalschen Rechenmaschine nicht so ist, bei der man auch theoretisch beliebig viele Stellen haben kann. Der einzige Nachteil des fließenden Zehnerübertrags ist das etwas schwierigere Ablesen. Aber für Kinder ist es durchaus einleuchtend, dass die erste Ziffer 1 der 10 nicht plötzlich erscheint, sondern dass man sich ihr annähert.

Viele Grüße

Thomas

geometer (27.1.2015, 23:37:26)

Es muss heißen: “Der Einzahn ist gerade etwas zu kurz” nicht “zu lang”.