Schlagworte: CVT, continuous.
Eigenlich wollte ich diese Idee mal in einem fertigen Fahrzeug präsentieren. Aber die Umsetzung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, so dass ich das Grundprinzip meines stufenlosen Getriebes hier mal zur Diskussion stelle… ;o)
Klar, die Idee mit dem verschiebbaren Reibrad ist nicht neu, aber in FT hab ich das noch nicht gesehen.
Der Mini-Motor ist der Antrieb, das Zahnrad außen der Abtrieb. Beide Achsen enthalten ein Rad mit Reifen und sind fest installiert. Hier muss also nix verschoben werden.
Das große rote Zwischenrad (Drehscheibe 60) überträgt die Drehbewegung vom Antrieb zum Abtrieb. Über das Schneckengetriebe und die Kurbel ist es verschiebbar, so dass das Übersetzungsverhältnis zwischen An- und Abtrieb stufenlos verstellt werden kann.
Die Achse, auf der sich das Zwischenrad dreht, gleitet hinten an dem quer liegenden Grundbaustein 30 mit der Bauplatte 15x30. Dadurch wird der nötige Anpressdruck auf die Gummireifen erzeugt.
Die beiden quer liegenden schwarzen Grundbausteine stellen die Anschläge des Schneckentriebs dar, damit man nicht übers Ziel hinausschiesst.
Zusätzlich wurde noch eine Einkuppelfunktion integriert: An einem Ende der Bauplatte 15x30 ermöglicht ein Winkelstein 30, dass ab dort der Anpressdruck auf die Achse und damit auf den Reibradantrieb nachlässt. Das Zwischenrad kippt dann um die Schneckenachse nach hinten, und der Antrieb ist ausgekuppelt. Startet man in dieser Position den Motor, dreht sich der Abtrieb zunächst nicht. Kuppelt man dann den Schneckentrieb ein, dreht sich der Abtrieb mit sehr geringer Geschwindigkeit (Untersetzung). Dreht man weiter, gelangt man in symmetrischer Lage des Zwischenrads zum Übersetzungsverhältnis 1:1. Ab dann dreht sich der Abtrieb schneller als der Antrieb, bis zum Endanschlag des Schneckentriebs.
Die axialen Anschläge des Schneckentriebs sowie der Anpressdruck durch die Bauplatte 15x30 müssen sehr genau justiert werden, damit es funktioniert. Die Reibung der Gummireifen ist grundsätzlich ganz ordentlich, so dass einiges an Drehmoment übertragen werden kann. Klar, irgendwann rutscht es, aber mir geht’s hier erstmal um die Prinzipdarstellung.
Harald (4.6.2007, 18:31:09)
Raffiniert! Der Trick, nicht die Antriebs- oder Abtriebsseite verschiebbar zu machen, sondern die Drehscheibe, ist einfach Klasse!
Gruß, Harald
heiko (4.6.2007, 20:04:12)
Großartig. Ich hatte die ganze Zeit überlegt, wie man den üblichen Antrieb mit einem Antriebsriemen hinbekommen könnte, der zwischen zwei spitz zulaufenden Rädern läuft …
… und dann kommst du und machst das mit zwei Rädern und ner Drehscheibe 60. Irgendwie schade, dass das jetzt so einfach war ;-)
thomas004 (5.6.2007, 08:47:27)
Super wäre es, wenn wir dieses Getriebe gemeinsam weiterentwickeln könnten! Um es brauchbar anwenden zu können, muss es kleiner werden und mehr Drehmoment übertragen können.
Ich habe schon mit den Gummireifen 32,5 (34995) auf den kleinen Rädern 23 (34994) experimentiert, bekomme diese Räder aber nie richtig fest auf eine Achse. Bei manchen Achsen klemmt es rechts brauchbar, bei manchen rutschen bzw. rollen sie sehr leicht. Gibt es da eine Logik, welche Achsen zu den Rädern 23 (34994) passen (welche Achsen sitzen fest, welche Achsen rollen?)?
Gruß, Thomas
fitec (5.6.2007, 18:22:29)
@thomas004: Mach etwas Heißklebe auf die Achse und schieb dann das Rad drauf. Das hebt.
Gruß fitec
Coni (19.8.2008, 15:15:14)
Super Idee
Harald (24.2.2011, 21:02:38)
Die Schwungscheibe 39006 (schön eben, aber mit etwas rauer Oberfläche) in Verbindung mit den Rennreifen 31237 (die sind ballig ausgeformt und rubbeln daher wenig) sieht schon mal viel versprechend aus. Die Speichenfelge sitzt auch ziemlich stramm auf den Rastachsen. Mal sehen …
geometer (24.2.2011, 21:49:51)
Harald, wenn Du (oder jemand anderes) eine Lösung hinbekommst, die einiges an Drehmoment übertragen kann und bei der der Reibpunkt und damit das Übertsetzungsverhältnis sehr genau festgelegt ist, wäre das klasse. In grauer Vorzeit hatte ich einmal einen Reifen 45 + Gummiband auf Drehscheibe probiert. Für meine Zwecke war die unregelmäßige Struktur der Drehscheibe das größte Problem und weniger der Reifen. Die obige Lösung habe ich letztens auch nachgebaut. Die Idee mit den zwei Reifen ist natürlich sehr gut, hat aber auch den Nachteil, daß beide Reifen etwa gleichstark angedrückt werden müssen. Bei meinen Experimenten war das nicht unkritisch.
Gruß, Thomas
peterholland (17.11.2015, 22:09:35)
Das LegoTechnic-Buch (Seite 351 im Technik-Geschichte mit Fischertechnik) ist auch sehr interessant. Es gibt sehr viele gute Ideen + Planen; auch für Fischertechnik !
Mit Lego + Meccano ist es gut möglich eine synchonisierter Transmission-Getriebe zu bauen. Bei Lego weil es eine extension und transmission driving ring gibt. Auch bei Meccano gibt es diese Möglichkeit.
Ich habe leider bei Fischertechnik noch niemals eine synchronisierter Transmission gesehen !?……….
Grüss,
Peter Poederoyen NL
H.A.R.R.Y. (19.11.2015, 06:47:02)
Chapeau, Monsieur.