Panzer-Antriebseinheit Draufsicht

Konstruiert und fotografiert von Richard.
Hochgeladen am 26.6.2014, 22:46 von NBGer.  5 / 7

An diesem Bild lässt sich die Funktionsweise erklären:

  • Untere Achse rechts zur mittleren Achse rechts: Der Motor ist mit dem Schaltgetriebe mit der Zahnradkombination Z10->Z20 verbunden
  • Mittlere Achse recht zur oberen Achse rechts: Je nach Getriebestellung ist die mittlere Achse mit der oberen Achse mit unterschiedlichen Übersetzungen verbunden
  • obere Achse: Dies ist die Schaltachse und wird je nach Übersetzung verschoben. Im Gegensatz zu den unteren und mittleren Achsen ist diese durchgängig.
  • Die Übertragung auf das Differential (Hauptantrieb) erfolgt über das Z15 oben. Dieses verschiebt sich je nach Schaltstellung. Die Länge des Differentials reicht genau aus, um alle Schaltstellungen abzudecken. Das ist der eigentliche Grund warum ich dieses Gleichlaufdifferential verwende. Das Differentialgehäuse ist eine Zahnradwalze, über das das Antriebsrad verschoben werden kann. Das Gleichlaufgetriebe selbst ist dann wie bereits beschrieben. Ich habe nur die Position der Lenkzahnräder in den Getrieberahmen verlegt, damit ich den Platz für das Schaltspiel an der Antriebsachse gewinne.

Harald (26.6.2014, 23:09:11)

Hallo Richard,

Jaaaa, sooo muss Technik!

Das geht jetzt in Richtung der Lenkgetriebe von “Panzer II” und ähnlichen Typen aus den 1930er Jahren, die zum Lenken ein festes Übersetzungsverhältnis (manchmal abhängig von gewählter Geschwindigkeitsstufe) zwischen linker und rechter Kette eingesetzt haben.

Wenn ft mal dereinst irgendwann ein CVT möglich macht, sind da noch ganz andere Sachen drin.

Gruß, Harald

NBGer (27.6.2014, 09:12:11)

Hallo Harald,

ich glaube, ich verstehe, was Du meinst, aber so verhält es sich nicht. Die Lenkung ist stufenlos! Man kann im Stand das Fahrzeug drehen mit jeder beliebigen Geschwindigkeit oder während der Fahrt stufenlos lenken. Das Schaltgetriebe ist lediglich für den Fahrantrieb (geradaus), nicht für die Lenkbewegung. Ich glaube aber, das Bild verleitet zu Mißverständnissen. Ich zeichne mal noch das Funktionsprinzip ein….

Harald (6.7.2014, 12:02:35)

Oha, da habe ich mich komplett verhauen. Da kaue ich schon ne gute Weile dran, mit nur einem Motor auszukommen (die Leos und M1e dieser Welt haben ja auch nur einen) und dachte prompt, jetzt wär’s soweit…

Gruß, Harald

NBGer (7.7.2014, 13:06:35)

Hallo Harald, ich hab mal folgendes gelesen (ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob das für den Leopard galt oder für einen anderen Panzer wie den M1 Abrams):

  • es gibt einen Hauptmotor
  • dieser arbeitet über ein Sfufen/Schaltgetriebe als Hauptantrieb für beide Ketten
  • der Hauptantrieb treibt aber auch eine Hydraulikpumpe an
  • Ein Hydraulikmotor fungiert als Lenkantrieb. (also quasi ein zweiter Motor)
  • Der Lenkantrieb wird dann dem Hauptantrieb über das Überlagerungslenkgetriebe überlagert
  • Die Kraft des Lenkmotors und damit die Lenkgeschwindigkeit hängt vom Öldruck der Pumpe und damit von der Drehzahl des Hauptantriebes ab

Das scheint das Konzept in modernen Panzern zu sein.

Grüße Richard

Harald (8.7.2014, 20:18:28)

Hallo Richard,

Ja, richtig!

Und bevor es die stufenlos verstellbaren Hydraulikmotoren gab (mit denen ein Panzer jeden beliebigen Kurvenradius hinzirkeln kann), wurde vom Hauptantrieb eine Welle abgezweigt und zum Lenkgetriebe geführt. Im einfachsten Fall hatte dieses nur eine Schaltstufe, die wahlweise nach links oder rechts (1:x oder x:1) übersetzen konnte. Je nach gewähltem Vorwärtsgang (Summeneingang am Gleichlaufgetriebe) kamen unterschiedliche, aber feste Kurvenradien heraus. Für engere Kurven musste langsamer gefahren werden. Das war außerdem eine sperrige Angelegenheit, weshalb viele deutsche Panzer den Motor hinten und das Getriebe (komplett, Fahren und Lenken) vorne verbaut hatten.

Wann und wie die Möglichkeit, auf der Stelle (“auf dem Teller”) zu drehen, ist mir noch unklar. Das kostet sehr viel Kraft, und ob der Leo das mittels Hydraulikmotor macht, wage ich zu bezweifeln.

Gruß, Harald